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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 213

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 213 — (1894). Dieser dauerte aber nur zehn Jahre. Ganz plötzlich, nach geheimer Vorbereitung, überfielen (12. Januar 1904) die kriegerischen Herero die deutschen Ansiedelungen, töteten fast alle Weißen, die sie fanden: Männer, Frauen und Kinder, und zerstörten einen Teil der 3ur Küste führenden Eisenbahn. Die Überlebenden verteidigten sich in festen Plätzen, bis von Teilen der Schutztruppe und Seefoldaten die erste Hilfe kam. wären die Herero so klug gewesen, sich zu allererst des haupthafens der Kolonie, Sroafcopmunb, zu bemächtigen, wer ^eiß, ob dann von Deutschland noch rechtzeitig weitere Hilfe möglich gewesen wäre. So trafen aber schon nach wenig Wochen aus Deutsch» Schiffe mit Truppen ein, denen schnell noch viele andere folgten. 5ie kamen auf der bald wiederhergestellten (Eisenbahn nach Windhuk und weiter ins Innere. Die Herero wurden am waterb er ge entscheidend besiegt und in die wüste gedrängt, wo viele mit Weib, Kind Vieh elend umkamen. — Nun empörten sich (herbst 1904) auch die Hottentotten, wieder unter Führung vonhendrik witboi, den ein begabter Herero, Iftorenga, unterstützte. Die gewandten |lnd klug geführten Hottentotten wichen eigentlichen Gefechten aus, solange sie konnten, schadeten aber den Deutschen unablässig durch Überfälle von Vorposten und Spähertrupps. Durch wasserlose wüsten Un° öde Gebirgsgegenden verfolgten die Deutschen den Gegner. ltn= ^eriehens, in günstiger Stellung, hielt dieser wohl stand. Seine ausgezeichneten Schützen, bewaffnet mit den besten europäischen, oft den erschossenen Deutschen abgenommenen Gewehren, lagen dann fast un nchtbar hinter Klippen, widerstanden, solange es ging, und verschwanden, sobald sich die Deutschen unter meist großen Verlusten an die Stellung her angekämpft hatten. Rber bei dem ruhelosen hin- und herziehen ^or dem nachdrängenden Feinde ging den (Eingeborenen ihr wert-ü°H[ier Besitz, ihr Vieh, nach und nach zugrunde; die Männer fielen ln den Gefechten, Weiber und Kinder erlagen Krankheiten, Hunger Und Durst. Die Überlebenden ergaben sich den Deutschen oder traten öui englisches Gebiet über. Ende 1905 kam Südwest-Rfrika wieder 3ur Ruhe. Rber viele tapfere deutsche Männer haben dafür ihr Leben Qi|en müssen. r. 6* Kmgsfreudigftett. Die Kolonialkämpfe gaben den Deutzen Gelegenheit, zu beweisen, daß in der langen Friedenszeit seit dem ^nzösischen Kriege ihre Kriegstüchtigkeit nicht gelitten hat. Nur Frei-r ! l9e wurden angenommen; niemand wurde gezwungen, über See zu arrtpfen. Rber als der Bus kam, da hatten sich im Hu mehr Offiziere

2. Der Verlauf des Weltkrieges - S. 26

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 26 — steile Gipfel und kamen den Italienern in den Rücken. Diese ergaben sich in ganzen Brigaden oder Divisionen, oder sie fluteten in Ruflösung talwärts. Die ganze Stellung der Italiener brach zusammen; in wenigen Tagen büßten sie den geringen Geländegewinn der elf blutigen Isonzoschlachten ein, dazu 300000 Gefangene, 3000 Geschütze und unermeßliches heergerät. Erst am Piavefluß gelang es ihnen mit Hilfe von schnell herbeigeschafften englischen und französischen Truppen, wieder festen Fuß zu fassen. 7. Der Krieg in den deutschen Kolonien. 1. Kamerun, Xtogo. Keine der deutschen Kolonien war für einen Kampf gegen europäische Völker gerüstet. Deutschland sagte: vor Hegern und anderen Farbigen dürfen nicht Weiße gegen Weiße Kämpfen; das bringt das Ansehen der ganzen weißen Hasse in Gefahr. (Es ist auch zwecklos, denn ein europäischer Krieg kann nur in (Europa entschieden werden, und damit wird zugleich das Schicksal der Kolonien bestimmt. — Rber darum kümmerten sich (Engländer und Franzosen nicht; sie dachten und denken nur an die Vernichtung von allem, was deutsch ist, überall. — Abgeschnitten von der Heimat, nur von schwachen, zur Sicherung gegen (Eingeborene bestimmten Schutztruppen besetzt, mußten eigentlich die Kolonien von vornherein als nicht verteidigungsfähig gelten. Rber sie wurden verteidigt, wo es nur ging. Das kleine Togo freilich mußte sich ohne widerstand (Engländern und Franzosen ergeben (Rugust 1914). 3n Kamerun besetzten (Engländer und Franzosen zuerst den Hafen Dualla ; später griffen sie zu Lande von Horden (Higeria) und von Süden (Französisch-Kongo) her an. Sie fanden bei den Deutschen unter dem Gouverneur (Ebermaier den heldenmütigsten widerstand und wurden trotz ihrer Überlegenheit (30000 : 3000) bis zum Januar 1916 zurückgeschlagen. Dann traten die tapferen Verteidiger auf das spanische Gebiet Rio Htuni über. 2. Deutsch - Südwestafrika. Die mit so viel deutschem Blute erworbene südwestafrikanische Kolonie ist ebenfalls verloren gegangen. Der ehemalige Burenführer B o t h a hatte es nach der Unterjochung der Buren durch die Engländer fertig gebracht, der Erste Minister der Südafrikanischen Union (Britisch-

3. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 147

1858 - Weimar : Böhlau
147 betrieben worden war. Die Konkurrenz der niederländischen und engli- schen Tuche wurde immer drückender. Dagegen wurde die Linnenindustrie in diesem Zeitraum Deutschlands blühendstes und ergiebigstes Gewerbe. Die Leinwand wurde für den in tropischen Ländern angesiedelten Euro- päer ein unabweisbares Bedürfniß. Holland allein konnte dasselbe nicht mehr befriedigen und holte daher die Ware aus Deutschland. Flüchtlinge aus Flandern und Brabant hatten in Westphalen bessere Weisen den Flachs zu bauen und zu brechen eingeführt. Von da verbreitete sich der Fortschritt nach Sachsen, Böhmen und Schlesien, welches bald das Haupt- land der Linnenindustrie wurde. Für die Ausfuhr arbeiteten die Metall- und Waffenfabriken im südlichen Westphalen und in Thüringen. Nürn- berg blieb in seinen Kurzwaren ohne Nebenbuhler, obgleich sein Handel sowie die Spedition zwischen dem Norden und Süden abnahmen und seine sonst lebhaften Verbindungen mit Frankreich mehr und mehr an Frankfurt übergingen. Die Verfertigung feiner Stoffe und Luxusartikel, wie Gold- und Silbersachen, Schmuck, in Erz gegossene Gefäße, Holz- schnitzereien u. s. w., welche in den oberdeutschen Städten kunstreich betrie- den worden war, wurde durch die in diesen Gegenständen erhöhte Industrie der Franzosen und Holländer in den Hintergrund gedrängt. Denn Deutschlands Fürsten und Adel fingen an, die vaterländischen Erzeugnisse gering zu schätzen und die Befriedigung ihres Luxus im Ausland zu suchen. Die deutsche Landwirthschaft ersetzte nicht die Verluste, welche Han- del und Gewerbe erlitten. Das Feudalwesen lastete auf der Bodenfläche des deutschen Reiches. Die Heere d§r Landsknechte entzogen dem Land- bau arbeitende Hände, und die Chroniken berichten von öfterer Hungers- noth im sechzehnten Jahrhundert. Zu dem Verfall der Wollenmanufakturen trug auch der klägliche Zustand bei, in welchem sich die meisten Schä- fereien befanden. Mit der Viehzucht sah es noch am besten in den nie- derdeutschen Küstenländern aus. Auch der deutsche Bergbau ging seit der Entdeckung Amerikas zurück. Die Einfuhr aus der neuen Welt drückte den Werth der edlen Metalle, und die Kosten der Gewinnung wurden zu theuer. Aus dem Kirchenstreite ging Deutschland zerspalten und geschwächt Dicdcuuchc hervor; das schadete dem Volksthum und dem Selbstgefühl der Deut- li^wfuntbu sehen. Deutsche Art erhielt sich mehr bei den Evangelischen, als bei den imiten^er Katholiken. Der Geist der Kirche war mächtiger als das deutsche Na- verschiedenen tionalgehghl, auch schadete diesem die Verbindung der Katholiken mit Spanien und der Protestanten mit Frankreich. Das deutsche Volk trennte sich durch den Kirchenstreit in Anhänger des alten und des neuen Glau- bens, die letzteren zerfielen mit einander, der Deutsche bekämpfte mit bitterem Haß den Deutschen, das vaterländische Gefühl verkehrte sich in kirchliche Streitsucht, und Deutschland drohte in dem fürchterlichen drei- ßigjährigen Krieg in Schutt und Trümmern zusammenzustürzen. Aus der Verwüstung dieses Krieges ging kein kräftiges und stolzes Volk her- vor; das deutsche Volk hatte Schaden genommen an seinem Heiligsten, an Eintracht und Vertrauen, es war mit Ausländerei in Sitte und Sprache geimpft, es hatte seinen Humor, seinen Gesang eingebüßt, seine Sprache in ein buntscheckiges Gemisch verkehren lassen. Die Fülle des Erwerbs und Wohlstandes, die frohe Thätigkeit eines zahlreichen selbstän- 10*

4. Bd. 2 - S. 513

1854 - Leipzig : Engelmann
Kampf der Nationalitäten. 513 Dänemark waren (außer den deutschen Schleswigern) keine fremden Elemente zu bekämpfen, dagegen rührte sich daselbst eine sc an di nav isch e Partei, die, aus Studenten tind jungen lebhaften Männern bestehend, eine Vereinigung der Reiche zu einem großen Staatsganzen anstrebte. tz. 807. Der europäische Osten. Die heftigsten Nationalkampf? fan- den im Osten statt, wo verjährtes Unrecht und jahrhundertelanger Druck die Leidenschaften reizte, wo nicht die Kraft der Civilifation die Ausbrüche einer der- den Natur milderte und brach, wo feit den Tagen der großen Wanderzüge ein buntes Völkergemisch mehr streitlustig als friedfertig vereint und getrennt fort- besteht. Hier kämpfen drei Völkerstamme, Germanen, Slaven und Ma- gyaren, theils um Herrschaft theils um Fortdauer ihrer Existenz. Die ersten, in einigen Landern des ehemaligen Polenreichs der herrschende Stamm, können nur mit Mühe ihr errungenes Uebergewicht gegen die widerspenstigen, conspirirenden Polen bewahren und müffen, der germanischen Natur zuwider, häufiger das Schwert der Selbsterhaltung gegen die Ueberwundenen ergreifen als daß sie sich ihrer überlegenen Bildung zur Eultivirung derselben bedienen könnten. In Un- garn und Siebenbürgen müssen sie ihre deutschen Sitten, Sprache, Ein- richtungen gegen die feindlichen Eingriffe der herrschenden Magyaren schützen. Der slavische Volks stamm ist der verzweigteste in den östlichen Landern, aber nur in Rußland besitzt er die Herrschaft. Das alte Polen ist als Opfer innerer Gesetzlosigkeit und äußerer Gewaltthat zu Grunde gegangen und alle Ver- suche der rührigen Emigranten durch Propaganda und Conspiration den zer- stückelten Leichnam wieder zu beleben sind bis jetzt gescheitert und werden so lange scheitern, als der polnische Adel nicht Selbstentsagung lernt und das polnische Volk nicht die Rechte und die Bildung freier Staatsbürger erlangt. So lange der Bauer in Posen, trotz des regen Nationalgefühls und der warmen Vater- landsliebe, die allen Polen innewohnen, lieber unter preußischer Regierung stehen will als unter der Herrschaft des heimischen Adels, und so lange der galizische Leibeigene bereit ist, seinen ihm nur als Peiniger und Dränger bekannten Gutsherrn mitsense unddrefchflegel zuerschlagen, wieimi. 1846, ist an Polens Wiederher- stellung nicht zu denken. Die übrigen Slaven leben unter verschiedenen Namen in der ganzen östreichischen Monarchiezerstreut, nirgends herrschend, an wenigenorten frei und für die Güter der Civilifation wenig Empfänglichkeit zeigend. Nicht kräftig genug, um das Joch der fremden Stamme abzuschütteln und nicht hin- gebend genug, um sich das Wesen und die Eigenthümlichkeiten derselben anzu- eignen und das ihrige aufgehen zu lasten, stehen die Slaven überall in feindseli- gem Haß den fremden Nationalitäten gegenüber. Ein Versuch der böhmischen Czechen, mittelst einer blutigen Revolution ihre deutschen Landsleute zu unter- drücken und die Herrschaft des Landes in die eigenen Hände zu nehmen, endete mit ihrer Niederlage. Die weitverzweigte Verbindung der Panslavisten sucht unter den verschiedenen Stämmen aller Länder das Gefühl des gemeinsamen Ur- sprungs und der gemeinsamen Interessen lebendig zu erhalten und Alle für das große Ziel, nationale Einheit, zu begeistern. Der Panslavismus dient in manchen Ländern der russischen Politik als Träger und Förderer ihrer Interessen, in andern ist er der Gegenstand ihrer Furcht, ihres Mißtrauens und ihrer Verfol- gung. — Der rüstige Magyare herrscht in Ungarn, namentlich in den frucht- baren Niederungen ostwärts der Theiß. Ursprünglich ein streitbares Räubervolk haben die Magyaren auch in den Zeiten, wo mildere Sitten ihren Einfluß übten, die kriegerische Kraft, den ungebändigten Freiheitssinn und das bei ritterlichen Völkern meistens einheimische Feudalwesen beibehalten. Als Eroberer des frucht- Weber, Geschichte. Ii. 6. Alufl. 33 Ger- manen. Slaven.

5. Entdeckungen und geographisch bedeutsame Unternehmungen nach Auffindung der Neuen Welt bis zur Gegenwart - S. 57

1900 - Leipzig : Spamer
Erwerbung von chinesischen Gebieten. 57 allen Dingen aber war Rußland im stände, von hier aus seinen Einfluß auf China auszudehnen, der in neuerer Zeit zu einer ganz besonderen Be- deutung gelangt ist. Schon von jeher war Rußland den übrigen euro- Peuschen Mächten in dieser Beziehung überlegen, denn seit 1680 hatte es eine stehende Gesandtschaft und eine Mission in Peking begründet, die fort- während bei den Chinesen in großer Achtung gestanden haben. Mußte es auch ^ein siegreiches Vordringen im Amurgebiete zeitweilig unterbrechen Irkutsk. und war es auch genötigt, im Vertrage von Nertschinsk 1689 den Besitz dieser Geg -tden wieder aufzugeben, so gab es doch damit seine umfassenden Pläne nicht auf. Mit der ihm eigentümlichen Geduld und Ausdauer rückte es ganz allmählich und stetig vorwärts. Diplomatische Kunstgriffe und Waffengewalt — alles ward zu seiner Zeit und am richtigen Orte an- gewandt. Während Engländer und Franzosen Millionen auf einen Krieg mit China verwendeten und das Blut ihrer Söhne im Himmlischen Reiche floß, schoben die Russen einfach durch bloße Verhandlungen ihre Grenzen

6. Leitfaden für den geographischen Unterricht - S. uncounted

1869 - Hildburghausen : Gadow
Ergänzungen zur 2. Auflage von K. Meters Leitfaden für den geographischen Unterricht. 119 1. Mt- Zu Seite 15. Durch die einmüthige Waffenbrüderschaft der Nord- und Süddeutschen in dem rühm- und siegreichen Monatlichen Kriege gegen den alten Erbfeind Frankreich 1870 und 1871 erweiterte sich der „norddeutsche Bund" zum „Deut- schen Reiche" und an dessen Spitze steht als erblicher Kaiser der greise Heldenkönig Wilhelm von Preußen. Zum „Deutschen Reiche" gehören alle Staaten des bisherigen norddeutschen Bundes und die süddeutschen Län- der Bayern, Württemberg, Baden und Hessen. Ausgeschlossen sind bis' jetzt Deutsch-Oesterreich, Luxemburg und Lichtenstein. Hingegen ist als Reichsland das den Fran- zosen wieder entrissene Elsaß und Deutsch-Lothringen hinzugekommen. Die Größe des Deutschen Reiches beträgt 9975 ^Meilen mit 40vs Millionen Einwohnern. Zu Seite 48. Das reichsunmittelbare Elsaß mit Deutsch-Lothrin- gen, vor 200 Jahren dem Deutschen Reiche durch die Fran- zosen entrissen und 1870 zurückerobert, hat 300 ^Meilen und 1,600,000 Einwohner, zum Theil katholisch, zum Theil evangelisch. Elsaß und Lothringen sind stark bevölkert und treiben bedeutende Industrie. Die langjährige Einverleibung in Frankreich hat deutsche Sprache und deutsche Sitte noch nicht verdrängen können. Das Wasgaugebirge oder die Vogesen bilden die Grenze gegen Frankreich. Straßburg mit90,000 Einw., im Rheinthale, an der Jll, bis 1681 freie, deutsche Reichsstadt, Kehl gegenüber, starke Festung, Universität, berühmter Münster mit dem

7. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 252

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
252 Heere der übrigen Staaten für den Kriegsfall unter Preußens Oberbefehl stellte. Der durch französische Eifersucht und Rachegelüste, sowie durch ultra- montane Einflüsse auf Napoleon Iii. 1870 herbeigeführte, für die deutschen Waffen so glorreiche Krieg hat Deutschland endlich nahezu seine politische Einheit, dem Reiche wieder einen Kaiser, die ihm gebührende Stellung unter den Mächten der Erde und Jahrhunderte lang entrissen gewesene deutsche Lande, Elsaß und Lothringen, zurück gegeben. So herrliche Erfolge der- danken wir nächst unserem heldenmütigen Kaiser Wilhelm I. und den ihm zur Seite stehenden großen Männern dem allmälig erstarkten Nationalgefühle der Deutschen und ihrer altbewährten Tapferkeit. A. Das deutsche Reich. 25 Staaten und das unmittelbare Reichsland Elfaß-Lothringen. 98171/2 Cm., 41,060,700 E. § 69. I. Aas Königreich Ureußen mit Lattenburg. 6326,1?« Qm. 25,723,754 E.1) Der Preußische Staat in seiner heutigen Ausdehnung vom 23° 31, 50" bis 40°, 32' 25" Obr. und vom 49° 6' 45" bis 55° 52' 56" Nbr. bildet, abgesehen von einigen durch andere Staaten umschlosseneu Theilen (Hohenzollern) ein zusammenhängendes Ganze, das mehrere andere kleine Staatsgebiete umschließt. Er wird im O. in (175 Ml.) langer Linie von Rußland; im S. von Oesterreich, dem Königreich Sachsen, den Sächsisch- Ernestinischen Ländern, Renß jüngerer Linie, den beiden Schwarzburg, von Baiern und dem Großherzogthum Hessen; im W. von Dentsch-Lothringen, Luxemburg-Belgien und den Niederlanden; im N. von Oldenburg, Bremen, Hamburg, Dänemark, Lübeck, den beiden Mecklenburg und von der Nord- und Ostsee (218 Ml. l.) begrenzt. Von der Beschaffenheit der Küstenlinie und der ihr eigentümlichen Haffbildung ist schon früher (S. 47, 117 und 230) die Rede gewesen. Welche Gebirge und Stromgebiete sallen innerhalb dieser Grenzen? Von den Bewohnern gehören 22 Mill. der deutschen, 2 Mill. der slavischen Nationalität, 150,000 der dänisch redenden, und eben so viel der litthauischeu, 11,000 der wallonischen Bevölkerung, nach dem religiösen Bekenntniß 16 Mill. der evangelischen, 8^ Mill. der römisch-katholischen Kirche, ca. 100,000 anderen Consessionen und 300,000 dem Judenthum an. 1) Die Bevölkerungszahlen sind fämmtlich nach den von dem Königl. Preuß. Statistischen Bureau mitgetheilten „Ergebnissen der Volkszählung vom 1. Dec. 1875 im Königreich Preußen" bestimmt.

8. Die Völker und Staaten der Erde - S. 488

1845 - Berlin : Duncker & Humblot
488 Abschli. 2. Das german. Europa. Kap. 5. Schweiz. Eidgenossenschaft. indeß in ihrer Auffassung die gleichmäßige Berücksichtigung anderer sehr mannigfaltiger, ja kontrastirender Einzelnheiten. Die schweizerifche Nationalität gehört zum politischen und histo- rischen Glaubensbekenntnisse des gebildeten Europa. Denkt man jedoch an die vielfältigen Gegensätze der Landesnatur und der sich daraus nothwendig ergebenden Verschiedenheiten der Nah- ruugs- und Lebensweise, der Beschäftigungen, der äußeren und inneren Interessen, des ganzen physischen und moralischen Da- seyns der Schweizer; erinnert man sich der großen und be- deutsamen Absonderungen, welche durch die Verschiedenheiten der Abstammung und Sprache, der religiösen und politischen Existenz begründet werden; denkt man endlich au die wenig- stens thcilweis zufällige und willkührliche Entstehuugsweise der heutigen Schweiz: so kömmt man leicht zu der Meinung, daß mau es hier nicht mit einem einzigen individuellen Na- tional-Gepräge, nicht mit einer naturwüchsigen Volksthümlich- keit zu thun hat, sondern vielmehr mit einem Aggregat von physisch, geistig und politisch isolirten Völkerschaften und Ge- meinwesen, die einander in allen wesentlichsten Interessen der Menschheit fast feindlich gegenüberstehen, für die es kein an- deres gemeinsames Band gibt, als der allen natürlichen Wunsch, ungeachtet der politischen Ohnmacht und Isolirung des Ein- zelnen, dennoch, mit Überwindung und Beseitigung aller inne- ren Widersprüche, durch äußerlich vereintes Zusammenstehen, stark und selbstständig zu bleiben. — Diese Ansicht bedarf indeß der Berichtigung. Auch genügt es keinesweges, um die schweizerische Nationalität in ihrer Eigen- thümlichkeit aufzufassen, auf ihre drei nationalen Hauptbestand- theile, auf den Charakter des Deutschen, des Franzosen und Ita- liäuers, hinzuweisen, weil diese Elemente auch in der Schwei; allerdings nicht bis zur Verschmelzung und Einheit gediehen sind. — Denn neben jenen vielfältigen und bedeutsamen Gegen- sätzen und Widersprüchen bestehen zwei mächtige Bande, welche die zerfließenden Einzel-Interessen in ein gemeinsames Bett zu leiten und die Zersplitterung bis zur Iudividualisirung zu er- mäßigen streben. Das eine ist das historische Bewußtlein eines großen Theils der heutigen Schweizer, das andere der

9. Deutschland, Wirtschafts- und Handelsgeographie, Kartographie und Mathematische Erdkunde - S. 9

1913 - Leipzig : List & von Bressensdorf
9 Das Deutschtum im Auslande. § 12 Heft Nach Osterreich und den Ostseeprovinzen kamen die Deutschen als Eroberer. Nach Ungarn und Siebenbürgen wurden sie im 12. Jahrhundert als Ansiedler gerufen; unter ihnen waren auch Bergleute aus dem Harz. Die damals den deutschen Einwanderern ge- machten Versprechungen, z. B. Gleichberechtigung mit den übrigen Völkern, sind längst der- gessen. Heute haben die Deutschen in Ungarn schwer um ihr deutsches Volkstum, namentlich um die Sprache, gegen Magyaren und Rumänen zu ringen (ebenso wie die in Böhmen zerstreuten Deutschen gegen die Tschechen). Besonders schwer ringt in Ungarn das Häuflein Siebenbürger „Sachsen" bei Hermannstadt und Kronstadt (250 000, in Wirklichkeit keine Sachsen, sondern meist Franken aus der Rhein- und Moselgegend, z. B. vom Huusrück), deren Vorfahren in Zeiten der Not zum Schutze der Grenzpässe ins Land gerufen worden waren. Die zahlreicheren Deutschen Süduugarus haben sich stark vermehrt und bisher langsam an Boden gewonnen, da sie wirtschaftlich den Serben und Kroaten weit überlegen sind. Auch sie halten zähe fest an deutscher Sprache und Art. Im ganzen hat Ungarn 2v4 Mill. Deutsche (Königreich Württem- berg 21/2).— Versprengt wohnen in Galizien und der Bukowina (die Hst. Czernowitz hat eine deutsche Universität!) i/^Mül. Deutsche, vielfach unterdrückt, besonders von den Polen. Rußland zählt wie Ungarn 274 Mill. Deutsche (meist evangelisch), sie wohnen zerstreut, besonders in Polen (i/z Mill., Lodz A hat 110 000 Deutsche). Außer Polen 3 Hauptgebiete: die Ostseeprovinzen, das Wolgagebiet bei Sarätow und der Nordrand des Schwarzen Meeres. a) Die Ostseeprovinzen erhielten ihre deutsche Bevölkerung (300 000) zur Zeit der Herr- schast des Deutschen Ritterordens und der Hansa. Daher sind dort die Deutschen auf dem Lande vorwiegend wohlhabende Großgrundbesitzer (viele von ihnen haben sich als russische Offiziere, hohe Beamte, Gelehrte usw. ausgezeichnet); in den Städten, z. B. in Riga, sind sie meist Kauf- leute und Handwerker. b) Die deutscheu Bauernsiedelungen an der mittleren Wolga, bei Saratow (400 000 Deutsche, Fläche so groß wie das Königreich Sachsen), entstanden nach dem Siebenjährigen Kriege, als Katharina Ii. deutsche Ansiedler in die menschenleeren Steppen rief unter allerlei Versprechungen, die nur zum Teil erfüllt wurden. e) Ahnlich bildeten sich anfangs des vorigen Jahrhunderts die mehr zerstreuten deutschen Siedelungen am Nordrande des Schwarzen Meeres, doch sind hier die Ansiedler nach schwerer Leidenszeit zum Teil wohlhabend geworden. Im Kreise Odessa z. B. sind 28 v. H. des Landes in deutschen Händen. Seit längerer Zeit werden auch in Rußland die Deutschen hart bedrückt, um sie zu zwingen, die russische Sprache und Religion anzunehmen; daher starke Rückwanderung, namentlich aus Polen und den Wolga-Ansiedelungen. Teils werden die Rückwanderer durch unsere Ansiedeluugs- kommission in Posen und andern Landesteilen seßhaft gemacht, teils gehen sie nach Sibirien und Argentinien. 2. In Amerika. § 12 Nirgends im Auslande leben so viele Deutsche, wie iu den Vereinigten Staaten (etwa 11 Mill., davon aber nur 3 Mill. in Deutschland geboren)*). Sie haben viele der großen Städte mit gegründet, haben Urwälder gelichtet und große Teile der Prärie, wo früher Büffel und Milwmjkee Cinciimaii Svlouis Buttalo Cleveland Cfrika.go Baltimore Newyork Philadelphia S.francisco Abb. §12. Der Anteil der Deutschen an der Bevölkerung amerikanischer Städte. Indianer schweiften, in blühendes Ackerland verwandelt; sie haben viel deutsche Kultur nach Amerika gebracht, als Lehrer und Prediger, Künstler und Handwerker, Ingenieure und Kauf- leute. 1870—1900 waren unter fast 11 Mill. Einwanderern 3'/4mill. Engländer (besonders Iren) und 22/3 Mill. Deutsche. Engländer und Deutsche haben also den größten An- /) Von 1870—1890 wanderten jährlich durchschnittlich 100 000 Deutsche (zum Teil auch aus Osterreich und der Schweiz) nach der Union aus; Höhepunkt 1882 mit 251 000, Tiefpunkt 1898 : 17 000, 1911: 23 000.

10. Geschichtsbilder - S. 141

1911 - Leipzig : Brandstetter
svs 141 evq der Kaiser in seinem Herzen keine Streitsucht und Kriegsgelüste hegt, ebensowenig kennt er kleinliche Scheu und Angst, zu den Waffen zu greifen und Deutschlands Ehre mit dem Schwerte zu wahren, wenn es sein muß. Ganz im Sinne des Kaisers erklärte Bismarck einmal im Reichstage: „Wenn unsere Gegner etwa vermuten, daß es die Furcht vor dem Ausgange (eines Krieges) ist, die uns friedfertig stimmt, dann irren sie sich gewaltig. Wir können durch Liebe und Wohlwollen leicht bestochen werden, — vielleicht zu leicht — aber durch Drohungen ganz gewiß nicht! Wir Deutsche fürchten Gott, aber sonst nichts in der Welt, und die Gottesfurcht ist es schon, die uns den Frieden lieben und pflegen läßt. Wer ihn aber trotzdem bricht, der wird sich überzeugen, daß die kampfesfreudige Vaterlandsliebe, welche 1813 die gesamte Bevölkerung des damals schwachen, kleinen und ausgesogenen Preußen unter die Fahnen rief, heutzutage ein Gemeingut der ganzen deutschen Nation ist, und daß derjenige, welcher die deutsche Nation irgendwie angreift, sie einheitlich gewaffnet finden wird und jeden Wehrmann mit dem festen Glauben im Herzen: Gott wird mit uns sein." Es kamen auch Zeiten und Ereignisse, die Kaiser Wilhelm Ii. zwangen, Zu den Waffen zu greifen. Das ging so zu: 2m fernen China hatten die Chinesen zwei deutsche Missionare, die unter den Heiden das Christentum verbreiten wollten, niedergemetzelt. Unser Kaiser forderte für diese Freveltat Genugtuung vom chinesischen Kaiser und schickte deshalb eine deutsche Kriegsflotte nach China. Die besetzte die Meeresbucht von Kiautschou, und der Herrscher von China sah sich genötigt, den Deutschen diese Bucht und den Hafen Tsingtau auf 99 Jahre pachtweise zu überlassen. Als daraufhin die Russen und die Engländer auch kleine Gebiete in China in Besitz nahmen, empörten sich die heidnischen Chinesen, vertrieben alle einheimischen und fremden Christen aus China und ermordeten dabei den deutschen Gesandten. Ganz Deutschland, ja, ganz Europa war darüber entrüstet, und Kaiser Wilhelm Ii. schickte jetzt einen seiner Feldherrn mit einem Heere von 25 000 Mann nach dem Lande des Aufruhrs und der Empörung, damit er die Aufständigen strafe. Auch die meisten europäischen Großstaaten, sogar Nordamerika und Japan, rüsteten Truppen aus und stellten sie unter den Befehl des deutschen Feldherrn. Dem gelang es sehr bald, die Feinde niederzuschlagen und zum Frieden zu bewegen. Die Chinesen mußten viel Kriegsentschädigung zahlen und feierlich und gesetzlich versprechen, die Fremden an friedlicher Arbeit nicht mehr zu hindern. Mit dem Gebiete von Kiautschou hat unser Vaterland einen wichtigen Stützpunkt für seinen Handel im fernen Osten gewonnen. Kaiser Wilhelm Ii. erwarb außerdem noch Kolonien in der Südsee.
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